Ein tragischer Vorfall überschattete die Semana Santa in Conil.
Am Morgen des Ostersonntag , gegen 5:30 Uhr wurde ein 21-jähriger Urlauber aus Madrid , der mit seiner Freundin aus einer Disco kam, von drei Jugendlichen aus Conil angepöbelt, die Geld haben wollten. Es kam zum Streit , worauf die drei den jungen Mann mit einem Messer angriffen und dabei Herz,Lunge und die Halschlagader trafen. Das Opfer verstarb einige Stunden später im Krankenhaus an den Folgen der Verletzungen. Die Täter wurden noch am selben Abend von der Guardia Civil gefasst und werden nun vor Gericht gestellt.
Dieser Vorfall löste landesweit Schlagzeilen und Entsetzen aus - Conil, eigentlich ein friedlicher Touristenort und jeder fragt sich, wieso so etwas passieren konnte? Sicherlich eine Frage, die nicht leicht zu beantworten ist. Bekanntlich hat ganz allgemein die Gewaltbereitschaft bei Jugendlichen, nicht nur in Conil, sondern in ganz Europa zugenommen und auch die Hemmschwelle zu solchen Taten ist kleiner geworden. Dazu kommt der exzessive Drogen-/Alkoholkonsum sowie die Perspektivlosigkeit der Jugend.
Die heute 20-jährigen sind in einer Zeit groß geworden, die vom Wohlstand geprägt war - Conil war noch bis in die 90-er Jahre ein verschlafenes Fischerdorf, vom Rest der Welt abgeschieden, es gab keine Mauern, man konnte die Tür offen lassen und brauchte keine Angst zu haben dass geklaut wird. Danach kam der Bau- Immobilien und Touristenboom, der vielen Einheimischen Reichtum brachte und man glaubte, dass es immer weiter so geht. Fast jeder hatte Arbeit, meistens als ungelernte Kraft im Bau. Dann platzte die Blase und seit zwei Jahren ist die Arbeitslosigkeit höher denn je, was zur Folge hat, dass die Einbruchsrate steigt und - wie man sieht, auch die Bereitschaft zu solchen brutalen Taten.
Die Einwohner von Conil hoffen, dass dies ein Einzelfall bleibt und dennoch wirft sie einen kleinen Schatten über den sonst so schönen und friedlichen Ort. Conil trauert um das Opfer - heute morgen um 10 Uhr wurden 5 Schweigeminuten eingelegt und die Fahnen wehten gestern und heute auf Halbmast.