Der Hafen liegt in der Mündung des
Flusses Barbate. Heute gehört er zum Naturschutzgebiet "La Breña y
Marismas del Barbate". Früher wurden in den Werften Boote gebaut,
gewartet und repariert. Die Bootsbauer von Barbate genossen einen sehr
guten Ruf, weit über die Stadtgenze hinaus. Damals war der Fischfang die
Haupteinnahmequelle, so dass es immer genug zu tun gab. Ab 1920 wurden
zusätzlich Fabriken für Fischkonserven errichtet.
Barbate gehörte zu
Vejer de la Frontera. 1938, während des Spanischen Bürgerkrieges, wurde
es selbständig. Ab diesem Zeitpunkt, bis 1998, hieß es offiziell
"Barbate de Franco". In den 1940er Jahren wurde "La Loja", der
Fischmarkt, am Hafen errichtet. Das imposante Bauwerk erinnert an ein
Schiff. Inzwischen ist es restauriert und wird "La Loja vieja", der alte
Fischmarkt, genannt. Ebenfalls aus dieser Zeit stammt das Rathaus.
Bis 1950 hatte sich die Zahl der Einwohner von Barbate de Franco
verdoppelt. Der Diktator war ein leidenschaftlicher Angler und hatte
seine Yacht im alten Hafen liegen. Auf seinen Wunsch hin wurde Anfang
der 60er Jahre der neue Hafen "Puerto de la Albufera" gebaut. Er liegt
auf der anderen Seite der Bucht und gehört heute zu den wichtigsten
Fischerei- und Yachthäfen der Region.
Die Bootsbauer zogen um und
der alte Hafen verlor an Bedeutung. Die Gäude, Instalationen und alten
Boote verfallen und besonders bei Ebbe kann man das Gebiet durchaus als
Schiffsfriedhof bezeichnen.
(Text und Fotos: Andrea Hoffmann)