Montag, 1. Februar 2010

Buchvorstellung: Andalusische Tier-Anekdoten

Die Autorin Gabriele Hefele mit ihrem Pferd Raro

„Im nächsten Leben werde ich Tier bei Dir !“


Das ist der Satz, den Dr. Gabriele Hefele immer wieder von Besuchern ihrer Finca in Andalusien hört. Sie staunen nämlich über das kleine grüne Paradies auf Erden für Tiere und Menschen, sie bewundern die Freiheit, die zwei Pferde, ein Hund und vier Katzen auf „El Ranchito“ haben, frei herumstreifen können – gerade auch die Pferde. Die begrüßen wie Boxermischling Samba schon mal persönlich die Gäste am Parkplatz. Parken diese allerdings falsch, also in der Kreuzungsspur zu den Weiden, dann kann es schon passieren, dass Pferd Amigo seine Wut darüber mit tiefen Zahnspuren auf der Autohaube ausdrückt! Diese und ähnliche, wahre Anekdoten ihres Lebens auf dem Land beschreibt die Autorin in ihrer gewohnt humorvollen Art. Da ist besonders das ungarische „Schlitzohr“, der 500kg-Gidran Ràrò, clever, aber gutmütig, bei dem man nicht so genau weiß, ob sein Frauchen ihn oder er sie dressiert, da führen sich die Pferde auf der Weide untereinander auf wie Don Quijote und Sancho Panza, und da läuft grinsend das Personal der Pferdeklinik zusammen, um das Schauspiel der Hefelschen „Arche Noah“ zu genießen: Es müssen und wollen nämlich in Pferdehänger und Geländewagen immer alle Tiere mit, wenn nur eines krank ist ! Ausser den stoischen, sich mit dem Hund streitenden schwarzen Katzen. Die und der auch schwarzfarbene Hund haben den Nebeneffekt, abergläubische Spanier zu erschrecken.
Wie schon in ihrer Anekdotensammlung Mein andalusischer Gärtner und ihrem Hörbuch „Spanien für Fortgeschrittene“ über die Erlebnisse einer Ausgewanderten, geht es auch in ihrem neuen Buch mit vielen farbigen Fotos der „Hauptdarsteller“ lustig und manchmal brüllend komisch zu. Die Autorin wird aber auch nachdenklich, wenn es beispielsweise um die „Seele der Tiere“ geht oder um Verständigungsprobleme zwischen Mensch und Tier und auch Tieren untereinander. Allen Tierfreunden und Tierschützern wird dieser Band gefallen, ist er doch zugleich ein Plädoyer für die Achtung gegenüber den Vierbeinern, die wir an uns und ans Haus binden. Gabriele Hefele schließt auf der letzten Seite mit einem Zitat des großen Verhaltensforschers Konrad Lorenz: „Der Wunsch, ein Tier zu halten, entspringt einem uralten Grundmotiv, der Sehnsucht nach dem verlorenen Paradies.“
Gabriele Hefele: Wie der Herr, so´s G´scherr. Die Streiche meiner Tiere. Vorwort von Kurz Künzle.128 Seiten mit 14 Fotoseiten. 12,95 Euro. ISBN 9783839148167 Erhältlich über den Buchhandel oder www.bod.de.