Auch aus aktuellem Anlass (siehe unten) möchten wir hier den Bericht eines deutschen Ehepaars veröffentlichen, die ein "ruhiges" Haus auf dem Land in der Nähe von Conil gemietet haben.
Wir kommen alle zwei Jahre nach Conil, meistens Ende September. Dieses Jahr haben wir uns aus beruflichen Gründen für Juli entschieden. Wir haben ein schönes Haus mit Pool auf dem Land gemietet weil wir einmal richtig entspannen und uns erholen wollten. Die ersten zwei Tage waren auch super, bis dann am Wochenende im Nebenhaus eine Gruppe von 8-10 Jugendlichen einzog. Da war es vorbei mit der Ruhe. Schon tagsüber wurden anscheinend Unmengen von Alkohol konsumiert, es wurde permanent gegröhlt, aus dem Autoradio dröhnte ohrenbetäubende Musik. Also flüchteten wir an den Strand, der zwar ziemlich voll war, aber ansonsten ganz Ok, bis auf die Parkplatzsuche...
Nach 2 Tagen versuchten wir mit den Jugendlichen zu sprechen, diese lachten uns aber nur aus und wurden frech.
Abends in Conil, in der Altstadt: auch hier fielen uns Gruppen von Jungs und Mädels auf, die teilweise sehr obszön verkleidet waren und lärmend durch die Gassen zogen. Unangenehm ist uns auch aufgefallen, dass man nach 23 Uhr von Jugendlichen belästigt wird , die einen hartnäckig in eine Bar oder Disco locken wollen. Leider kann man in den meisten Tapa-Bars an den Tischen draussen keine Tapas bestellen, sondern nur Rationen. Wenn man mal eine Kugel Eis essen möchte, staunten wir auch nicht schlecht dass diese 2,50 €!! kostet.
Durch die vielen Menschen in Conil wird natürlich auch viel Müll produziert, die Müllabfuhr kommt zwar täglich, jedoch nehmen sie den Müll, der neben den Tonnen liegt nicht mit, ein Paradies für Ratten und sonstiges Getier und stinken tut es natürlich auch. Auch konnten wir beobachten, dass Leute Müll aus dem Auto, direkt in den Strassengraben werfen.
Ja, also wir werden mit Sicherheit nicht mehr im Hochsommer nach Conil kommen!
Jeanette und Peter W.
Heute erschien im Diario de Cádiz ein Artikel auf der Titelseite
"Desmadre a la conileña" in dem genau dieses Thema behandelt wird. Bei den Jugendgruppen, die der Familie W. negativ aufgefallen sind, handelt es sich um organisierte Jungesellenabschiede (despedidas de solteros). Anscheinend wird in den sozialen Netzwerken verbreitet, dass Conil besonders gut für solche Feierlichkeiten geeignet ist. Damit soll jetzt aber bald Schluss sein. Der Bürgermeister Antonio Bemudez (IU) hat angeordnet, dass diese Feierlichkeiten durch die Lokalpolizei kontrolliert werden sollen. Conil hat vor einigen Jahren den "botellon" - das Saufgelage and der Strandpromenade verboten und nun soll der Tourismus, der im Sommer vorwiegend von Familien geprägt ist, nicht durch solche Feiern gefährdet werden. Es handelt sich vor allem um Lärmbelästigung, Umweltverschmutzung und auch um illegale Vermittlung dieser Events. Auch Hauseigentümer, die an solche Gruppen vermieten, sollen verstärkt kontrolliert werden, ob sie z.B. ihr Gewerbe beim Finanzamt angemeldet haben und müssen mit Anzeigen wegen Ruhestörung rechnen.. Den ganzen Artikel können Sie hier lesen:
http://www.diariodecadiz.es/article/provincia/2076398/conil/decide/poner/freno/la/proliferacion/despedidas/soltero/la/localidad.html#opi